Räume fürs Leben

01.05.2021   |   Bonndorf   |   Deutschland

Holzwirtschaftsingenieur Florian Hegar, der seit kurzem gemeinsam mit seinem Vater Bernhard Hegar das Unternehmen leitet, gibt einen Einblick.

Herr Hegar, wie sehen Sie die weitere Entwicklung im Holzbau?

Ich sehe die zukünftige Entwicklung des Holzbaus sehr vielversprechend. Gerade im Projektbau stehen wir noch ganz am Anfang, mit dem was der Holzbau leisten kann. Die Vorfertigung ermöglicht es uns, Planungsfehler frühzeitig zu erkennen und zu lösen. 3D-Modellationen zeigen bereits in der Planungsphase Problemstellungen auf. Dadurch lässt sich die Baustelle optimieren, kürzere Bauzeiten realisieren und dies mit einer sehr hohen Ausführungsqualität. Der Baustoff Holz löst viele Probleme, was mit klassischen Baumaterialien nicht möglich ist. 

Welche Herausforderungen sehen Sie für den Holzbau in den nächsten Jahren?

Aus meiner Sicht müssen wir den Einsatz von Laubholz im konstruktiven Holzbau stärken. Momentan greifen wir auf Hölzer, wie Tanne und Fichte, zurück. Hier finden sich noch viele ungenutzte Potentiale. Da wir nur regionales Holz aus dem Nord- und Südschwarzwald verwenden, ist es für uns umso wichtiger, die regionale Versorgung weiter auszubauen. Dafür ist die Entwicklung von Laubhölzer als Baumaterial unabdingbar. Hier steckt noch eine große Aufgabe. Hochschulen, Sägewerksindustrie, Forstwirtschaft und Holzbauer müssen mehr zusammenarbeiten und eine langfristige Gesamtstrategie entwickeln. Denn hier brauchen wir Lösungen, um die Rohstoffverfügbarkeit nachhaltig zu gewährleisten.

Räume fürs Leben – was bedeutet das für Sie?

Das Besondere am Bauen mit Holz ist für mich das Raumklima. Wir wollen möglichst vielen Menschen zeigen, wie angenehm und gesund das Wohnen in Holz ist. Genau dies drückt unser Leitspruch „Räume fürs Leben“ aus. Unser Anliegen ist es, auch unseren Mitarbeitern Räume fürs Leben zu bieten. Wir verbringen so viel Zeit bei der Arbeit, umso wichtiger ist es, dass die Mitarbeiter sich wohl fühlen und gerne zur Arbeit kommen. Denn Nachhaltigkeit bedeutet für uns auf der einen Seite ökologisch zu bauen, regionales Holz zu verwenden, kurze Lieferketten zu gewährleisten und die Kreisläufe bei uns in der Region zu stärken. Aber auch Mitarbeitern einen langfristigen Arbeitsplatz bis zur Rente zu bieten und eine Aufgabe und Unternehmenskultur die Spaß macht. Das ist unser Anspruch, denn nur so können gute Produkte entstehen – mit dem Einsatz und der Motivation von jedem Einzelnen. 

Dieses Jahr steht noch eine große Veränderung in Ihrer Produktion an. Erzählen Sie uns mehr darüber. 

Wir haben uns entschieden unsere manuelle Produktion zu automatisieren, da wir heute noch sehr viele händische Prozesse haben. Hier wollen wir für eine Entlastung für unsere Mitarbeiter sorgen, daher stand die Arbeitsergonomie bei dieser Entscheidung ganz klar im Vordergrund. Aber natürlich nutzen wir dies auch für einen höheren Produktionsoutput. So gewinnen wir Zeit und verbessern gleichzeitig die Ergonomie für die Mitarbeiter. Bei der Suche nach der richtigen Technologie hat uns WEINMANN sehr gut unterstützt. Gemeinsam mit uns, haben sie unsere bestehenden Produktionsabläufe betrachtet, analysiert welche Potentiale es gibt und auf dieser Basis die Anlage für uns projektiert. Dabei hat WEINMANN immer den gesamten Prozess betrachtet. Diese Beratung und Entwicklung einer Lösung, die komplett auf unsere Bedürfnisse abgestimmt ist, ist wirklich einmalig und hat uns überzeugt. Mit einer Dreitischanlage werden wir zukünftig unsere kompletten Wand-, Dach- und Deckenelemente fertigen. Neben der Multifunktionsbrücke WALLTEQ M-380 für die Elementbearbeitung haben wir zudem mit der WALLTEQ M-310 insuFill eine separate Station für das Dämmen der Elemente. Wir freuen uns jetzt schon auf die Maschinen!