„Wollen wir die bestehenden Prozesse so belassen, weil wir das schon immer so gemacht haben? Oder wollen wir einen frischen Wind in die Produktion bringen?“ Diese Frage stellte sich die Schweitzer Project AG im vergangen Jahr. Daraufhin hat sich der global agierende Ladenbauer mit Stammsitz in Naturns/Italien für die Consulting-Services von SCHULER Consulting entschieden. Das Ziel: „Proaktiv bestimmte Prozesse, die vielleicht auch nicht mehr zeitgemäß waren, gemeinsam mit der Mannschaft zu überdenken“, erklärt Manuel Stecher –Leiter der Schweitzer Manufaktur.
Das 1.000 Mann starke Unternehmen aus Südtirol hat einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil: Das Konzept „Consult, Design and Build“. Von der Beratung der Kunden, dem Storedesign bis hin zur Fertigung und Montage liefert Schweitzer alles aus einer Hand – über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg. Und das sowohl in Losgröße-1-Projekten, als auch bei großen Stückzahlen. Namhafte Kunden sind beispielsweise Carrefour, Edeka, REWE, Nespresso United Colors of Benetton oder Armani. Um die Wettbewerbsvorteile langfristig zu sichern und auszubauen, sowie Kundenprojekte noch effizienter und unter höchsten Qualitätsansprüchen umsetzen zu können, wollte Schweitzer dafür auch in den eigenen Produktionen im Bereich Holz und Metall (Schweitzer Manufaktur) noch mehr Fahrt aufnehmen.
Hier kam SCHULER Consulting ins Spiel. „Das Ziel war die Produktionsoptimierung“, berichtet Stecher. Um die Abläufe der Produktion zu optimieren, teilweise das Fertigungslayout neu zu gestalten, setzte SCHULER Consulting unterschiedliche Optimierungsmethoden ein. Dazu zählten unter anderem KAIZEN, 5S und 7 ways of waste. Alle diese Methoden zielen auf die kontinuierliche Optimierung der Tätigkeiten, Arbeitsplätze und Arbeitsweisen ab. Immer im Fokus: Gemeinsam mit den Mitarbeitern Verschwendung in der Produktion zu minimieren oder zu eliminieren.
So wurden im Zuge der Maßnahmen beispielsweise KAIZEN Karten eingeführt. Diese zeigen einen Vorher-Nachher-Vergleich von Optimierungen, die von Mitarbeitern selbst angestoßen und umgesetzt wurden. Zusätzlich zur Beschreibung und bildlichen Darstellung der Veränderung werden auch die Einsparungen aufgezeigt. Dabei wurde ein neuer, platzsparender und leicht zugänglicher Lagerplatz für Rohmaterial gefunden, welches bisher auf dem Hof gelagert wurde – um nur ein Beispiel zu nennen. Doch die Veränderungen gehen weit über Optimierung von Arbeitsplätzen oder Transportwegen hinaus, erklärt Stecher: „SCHULER hat nicht nur ein paar Bilder aufgehängt. Vielmehr hat man erreicht den KAIZEN Ansatz in die Köpfe der Mitarbeiter zu bringen. Das Ganze macht nur Sinn, wenn es auch nachhaltig ist. Und nachhaltig ist es nur, wenn es bei den Mitarbeitern ankommt.“
Die Erfolge seien offensichtlich und lassen sich vor allem durch positive Produktionskennzahlen wie reduziertem Ausschuss, erhöhter Effizienzrate oder optimierter Qualität messen. „Aber man sieht es auch“, sagt Stecher. „Man geht jetzt durch die Produktion und es ist aufgeräumter, sauberer und strukturierter. Jeder hat seinen (flexiblen) Arbeitsplatz – da lässt es sich nicht vermeiden effizienter zu arbeiten.“
Jedoch gab es auch Herausforderungen. „Erfolgsentscheidend war sicher nicht die sachlich-fachliche Komponente, sondern alle Mitarbeiter von den großteils neuen Denkansätzen zu überzeugen“, erklärt Stecher. „Bekanntermaßen fällt es Menschen nicht leicht, Gewohntes abzulegen. Und deshalb ist es ein wesentlicher Schritt, die Mitarbeiter authentisch zu überzeugen.“
Diese positiven Effekte wirken sich nicht nur in der Manufaktur in Naturns aus. Vor allem die anderen Produktionswerke haben davon profitiert, räumt Stecher ein. Das Werk in Padua/Italien, wo Kühltheken hergestellt werden, und auch die Metallproduktion in Csót/Ungarn profitiert besonders von den Veränderungen. „In den beiden Manufakturen hat dieser Input wirklich geholfen. Zum Beispiel 5S – dadurch sieht man relativ schnell eine Veränderung, was die Mitarbeiter dann auch freut.“
In weiteren Projekten würde Stecher wieder auf das Beratungsspektrum und die Kompetenz von SCHULER setzen. „Meine erste Wahl wäre auf jeden Fall SCHULER Consulting – weil ich mit den Ergebnissen, die wir mit den Consultants erzielt haben, zufrieden bin.“
Auch nach dem 90-jährigen Firmenjubiläum im letzten Jahr, hat Schweitzer große Ziele für die Zukunft: „Natürlich wollen wir unsere Kunden weiterhin qualitativ hochwertig betreuen, unseren Wettbewerbsvorsprung weiter ausbauen und Innovationsführer bleiben. Besonders wichtig ist für uns, unseren Kunden eine Flexibilität zu bieten die man sonst nicht findet. Das erfordert zwar ein hohes Engagement der Mitarbeiter, wird aber im Erfolg des Unternehmens wiedergespiegelt.“
Bilder: Schweitzer Project AG