Innenarchitekts Liebling

29.09.2022   |   Müllheim   |   Schweiz

Heinz Fehlmann nimmt lächelnd an dem drei Meter langen Nussbaumtisch in seinem hellen Verkaufsraum Platz. Hier stehen vor allem moderne Küchenzeilen mit indirekter Beleuchtung und schicken Amaturen – furniertes Echtholz mit auffälligen Maserungen und unterschiedlichsten Farblackierungen zieren die Oberflächen. Der Showroom ist schon ein echter Hingucker. Kein Wunder, dass über 30 Prozent der Aufträge Küchen, Badezimmer- und Wohnmöbel für Privatkunden ausmachen.

Aber auch Innenarchitekten zählen zu den Topauftraggebern der Schreinerei. So war das Team um Heinz Fehlmann etwa mit der Vollausstattung von zwölf Lofts im Kornhaus in Romanshorn oder mit der exklusiven Einrichtung der Suiten des Bürgenstock Ressorts betraut. Und auch aus dem öffentlichen Sektor kommen zahlreiche Projekte: Die Schreinerei übernahm beispielsweise sowohl den Neu- und Umbau des Kantonsspitals in Frauenfeld, als auch das ein oder andere Raumkonzept für schönere Klassenzimmer in Schulhäusern.

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt

Dieses Renommee hat sich die Schreinerei im Thurgau über viele Jahre aufgebaut. Die Erfolgsgeschichte begann 1998: Heinz Fehlmann entschied sich als Eidg. dipl. Schreinermeister dazu, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Viele unterschiedliche Tätigkeiten im Angestelltenverhältnis – vom Bankraum über den Maschinenraum bis hin zum Büro – hatten ihn bestens für die Führung der eigenen Schreinerei vorbereitet.

Der Zufall verschlug ihn in eine altbekannte Region. Fehlmann übernahm eine leer stehende Liegenschaft einer insolvent gegangenen Schreinerei in Müllheim – zusammen mit einer alten CNC-Maschine vom ehemaligen Arbeitgeber. Früher ging er hier zur Schule, jetzt zählt er zu den größten Arbeitgebern der Gemeinde. Fehlmann erinnert sich noch genau an die erste Marketing-Aktion: Zusammen mit seiner Frau, die ihn bis heute beim Vertrieb unterstützt, ging er von Haus zu Haus und verteilte Flyer. Aber auch Beziehungen und Kontakte aus früheren Tagen erleichterten den Start der Schreinerei Fehlmann. Angefangen mit einer Tür für einen alten Bekannten, füllte sich die Auftragsmappe stetig mit individuellen Kundenwünschen.

Übers Großwerden

Schon bald konnte sich Fehlmann auf Weiterempfehlungen verlassen. Die hundertprozentige Kundenzufriedenheit ist auch heute noch sein Erfolgsrezept. Mit dem Zuwachs an Aufträgen stieg auch der Bedarf an Werkfläche. Deshalb entstand 2012 ein paar hundert Meter weiter, auf der anderen Straßenseite, der große Neubau des Handwerksbetriebs. Aus den 17 Mitarbeitern, die damals mitumzogen, sind drei Jahre später doppelt so viele geworden. Heute sind 50 Personen bei der Schreinerei angestellt. 

Die übernommene CNC-Maschine aus den ersten Tagen wurde bereits 2000 durch eine HOMAG CNC ersetzt. Von da an wurde HOMAG Schweiz auch zum Hauptansprechpartner der Schreinerei für neue Maschinenlösungen. Insbesondere nach dem Umzug in den Neubau setzte sich Heinz Fehlmann verstärkt für eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Maschinenparks ein. Schließlich ist in der neuen Werkstatt auf 3100 m2 Fläche auch reichlich Platz dafür. Inzwischen stehen im Arbeitsbereich vier CNC-Maschinen, eine Kantenanleimmaschine, eine Zuschnittanlage mitsamt Flächenlager und Anbau, Schleifmaschine und Spritzroboter. Alle großen Industriemaschinen tragen heute das HOMAG Logo.

Die Digitalisierung der Schreinerei ist ab 2019 mit großen Schritten vorangeschritten. Neu erstellte Social Media Accounts (insbesondere Instagram und LinkedIn) sind nur der Anfang. Für mehr Produktivität bei der Holzbearbeitung haben vor allem die digitalen Assistenten gesorgt. Fehlmann setzt hierbei auf eine Mischung aus HOMAG und imos Software. Von HOMAG sind beispielsweise woodWOP, woodStore und woodCommander sowie Schnittprofi(t) im Einsatz.

Warum HOMAG

Es sind die Zuverlässigkeit und die Innovationskraft von HOMAG, die Fehlmann besonders schätzt. Als Geschäftsführer ist er dankbar für sein aufgeschlossenes Team, das stets offen für Innovationen ist. Denn nur so – mit effizienter Maschinenausstattung und lernwilligem Personal – kann man den Herausforderungen der Digitalisierug begegnen und wettbewerbsfähig bleiben. „Das ist ein ständiger Prozess, der kontinuierliche Weiterentwicklung erfordert“, meint Fehlmann. Er betont außerdem die ausgezeichnete Qualität der Maschinen. Ab dem ersten Einsatz über Jahrzehnte hinweg werde das Werkstück gleichbleibend in den gewünschten Zustand gebracht. Die Inbetriebnahme neuer Maschinen verlaufe reibungslos und unkompliziert. Auch von seinen Mitarbeitern hört er nichts anderes.

In Visionen denken

Fehlmann hat noch einige Pläne, die auf digital differenzierte Arbeit und hochstehendes Handwerk abzielen. Er wünscht sich für die Zukunkt eine durchgängige Produktion, damit die Arbeit für seine Mitarbeiter zusätzlich vereinfacht wird. Konkret fasst er ein digitales Hochregallager als neue Errungenschaft ins Auge. Von einem höheren Technikstand aus möchte Fehlmann gerne den Privatkunden-Anteil der Projektaufträge weiter ausbauen.

In ein paar Jahren geht es für den Vollblut-Schreiner dann aber auch in die wohlverdiente Rente. Das bringt allmählich das Thema Geschäftsnachfolge auf den Tisch – eine familieninterne Übernahme könnte durch Fehlmanns Sohn erfolgen. Aktuell befindet sich dieser in Los Angeles, ist dort als Produktionsmanager in einer großen Schreinerei tätig und sammelt seine eigenen Erfahrungen abseits des Familienunternehmens. „Die Zeit wird alles zeigen“, formuliert Heinz Fehlmann sein Schlusswort gelassen und klopft beherzt auf den edlen Nussbaumtisch.