Groothuisbouw ist ein Bauunternehmen, das luxuriöse Einfamilienhäuser für Privatkunden in den Niederlanden baut. Das Bestreben ist es, maßgeschneiderte Lösungen innerhalb eines standardisierten Bauprozesses zu liefern. Dabei orientiert sich das Unternehmen stark an der Automobilindustrie und lernt dabei, die Produkte prozessorientiert zu entwickeln. Wir sprachen mit Geschäftsführer Willem Flier.
Was hat Sie bewogen, vor rund einem Jahr in eine WEINMANN Fertigungsanlage zu investieren?
Flier: Es gab mehrere Gründe für die Investition in eine komplett neue Produktionslinie. Einer davon war der Aufschwung auf dem Wohnungsmarkt, weshalb wir unsere Kapazität erhöhen wollten. Dazu sollte die neue Fertigungsanlage durch moderne Technologien die Effektivität verbessern. Bereits im ersten Gespräch nahm WEINMANN die zu lösenden Problemstellungen auf und analysierte den kompletten Prozess. Für uns war es wichtig, einen Gesprächspartner am Tisch zu haben, der uns nicht nur Teillösungen, sondern eine Komplettlösung bieten konnte.
Haben Sie Ihre Produktion in jeweils eine Dach- und Wandlinie unterteilt oder produzieren Sie sämtliche Elementtypen auf beiden Linien?
Flier: Wir haben zwei Fertigungslinien, in denen jeweils eine Multifunktionsbrücke WALLTEQ M-380 integriert ist. Die Abbundanlage BEAMTEQ B-560 mit vollautomatischer Beschickung und Abstapelung versorgt beide Fertigungslinien mit dem entsprechenden Abbund. Da wir just in time produzieren, sind beide Multifunktionsbrücken fast identisch ausgestattet. Was heute produziert wird, kommt morgen auf die Baustelle. Wir können uns keinen Stillstand leisten. Deshalb können alle Elemente auf beiden Fertigungslinien gefertigt werden. Wir haben zwar eine Dach- und eine Wandlinie, doch im Falle eines Engpasses können wir diese Konfiguration ändern. Wir besitzen also nicht nur zwei Multifunktionsbrücken, sondern auch zwei Multifunktionslinien.
Ein Highlight der Fertigungslinie ist die Abbundanlage mit vollautomatischer Beschickung und Abstapelung. Wie wirkt sich das automatisierte Materialhandling auf den Produktionsfluss innerhalb der Fertigung aus?
Flier: Die zu bearbeitenden Balken werden automatisch mit dem Beschickungsportal vom Rohstapel aufgenommen und der Abbundanlage zugeführt. Nachdem die Zuschnittund Abbundarbeiten durchgeführt wurden, werden die bearbeiteten Hölzer vollautomatisch ausgefördert, gesammelt und elementbezogen abgestapelt. Von dort aus gehen sie über eine Pufferstrecke direkt zu den beiden Fertigungslinien. Um die Linien in der richtigen Reihenfolge mit den passenden Bauteilen zu versorgen, generiert das Produktionsleitsystem der Abbundmaschine zwei Auftragslisten mit den Datensätzen für jede Linie. Die Pufferfunktion wird dabei selbständig durch die BEAMTEQ B-560 überwacht und reguliert. Das Abstapelungsportal, das den Puffer bedient, ist mit einem Vakuum-Saug-System bestückt, das sogar Kleinteile bis zu 300 mm Größe erfassen kann. Diese in der Branche einzigartige Stapeltechnologie, die wir zusammen mit WEINMANN entwickelt haben, stellte für uns ein entscheidendes Kaufkriterium dar.
Durch die integrierten Handling- und Lagersysteme ist der Arbeitsprozess deutlich ergonomischer gestaltet. Ist dies für Ihre Mitarbeiter denn spürbar?
Flier: Durch die hervorragende Ergonomie unserer Maschinen haben es unsere Leute viel leichter, die körperliche Belastung wurde deutlich reduziert. Um es mit den Worten eines Mitarbeiters zu sagen: "Obwohl meine Arbeit nicht mehr so anstrengend ist, wird mehr produziert". Darüber hinaus haben wir festgestellt, dass sich angesichts der modernen Arbeitsplätze leichter neues Personal gewinnen lässt. Ich denke, die Maschinenbediener sind stolz darauf, in solch einer modernen Fabrik arbeiten zu dürfen.
Wie bewerten Sie - nun ein Jahr nach der Installation - die neue Fertigungsanlage und auch die Zusammenarbeit während der Projektierung?
Flier: Schon 2 Wochen nach Fertigstellung der ersten Linie war klar, dass sie unsere Produktivität wesentlich erhöht. Abschließend möchte ich noch betonen, dass uns die Zusammenarbeit mit WEINMANN und auch dem niederländischen Vertriebspartner Klingelnberg-Klauss sehr viel Spaß gemacht hat. Die guten Kontakte, das geduldige Zuhören und vor allem auch das Lösen von größtenteils sehr anspruchsvollen Herausforderungen während des gesamten Prozesses waren einfach fantastisch! Deshalb möchte ich diese Gelegenheit nutzen, auch den Mitarbeitern von Klingelnberg-Klauss nochmals herzlich zu danken.
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Flier.
Quelle Bildmaterial: WEINMANN