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17.05.2021   |   Kang (Kuala Lumpur)   |   Malaysia

Die Möbelindustrie in Malaysia hat sich in jüngster Vergangenheit zu einem der größten Industriezweige des südostasiatischen Landes entwickelt. Im gleichen Zuge stieß das Land in den Kreis der weltweit wichtigsten Exportnationen von Möbeln vor. So belegte es 2019 mit einem Exportvolumen von 3,1 Milliarden US-Dollar direkt hinter Frankreich, Spanien und der Türkei immerhin Platz 15.

Eine Fertigung im Fluss

Parallel zu dieser Entwicklung Malaysias hin zu einer wichtigen Exportnation für Möbel durchlief das Unternehmen Versalink maßgebliche Transformationen als Hersteller. Versalink ist ein malaysischer Produzent von Büromöbeln im gehobenen Preissegment, der 1991 in Kang nahe Kuala Lumpur gegründet wurde. Produzierte das Unternehmen anfangs als kleine Schreinerei noch ausschließlich für den lokalen Markt, fing es 1993 an, im großen Maßstab auch zu exportieren. Seit dem Gang an die Börse im Jahr 2014 vollzog das Unternehmen dann Schritt für Schritt den Übergang von der allein seriell orientierten Produktion von Büromöbeln hin zur kundenindividuellen Fertigung. Hintergrund war unter anderem, dass in Südostasien, wie in weiten Teilen Asiens überhaupt, der Wunsch nach individuellen Möbeln im Ansteigen begriffen war. Bis heute ist die Fertigung von Versalink zu großen Teilen von der Serienproduktion geprägt, nun aber gezielt ergänzt um die Möglichkeiten der wettbewerbsfähigen Losgröße-1-Fertigung.

Klar definierte Aufgabenverteilung

Hergestellt werden die Büromöbel aktuell auf vier Produktionslinien, die entsprechend der unterschiedlichen Produktkategorien klar voneinander abgegrenzt sind. Während die älteren, für die Serienfertigung optimierten Durchlaufmaschinen weiterhin für die Massenproduktion eingesetzt werden, arbeitet die Fertigungslinie von HOMAG kundenindividuelle wie auch Schnellaufträge ab, die durch Losgrößen von 1 bis 50 charakterisiert sind.

In einem zweiten Ausbauschritt wurde die Linie dafür um ein Zwischenlager ergänzt, aus dem oft benötigte Standardteile hinzukommissioniert werden können. Grundlegend für die Umsetzung der Losgröße-1-Fertigung ist, dass Versalink mit einem Flächenlager STORETEQ S-500 arbeitet. Denn für die Produktion der Büromöbel kommt eine große Materialvielfalt zum Einsatz: Allein bis zu 30 Dekore müssen abgelegt und verwaltet werden. Hierbei stellt das Lager zudem detaillierte Informationen zur Verfügung, welche der Materialien am häufigsten verarbeitet werden, sodass diese Informationen in die künftige Produktionsplanung einfließen können.

Auch Reststücke können heute dank des Lagers vollautomatisch wirtschaftlich verwertet werden. Über standardisierte Schnittstellen ist das Lager mit einer Plattenaufteilsäge HPP 300 (SAWTEQ B-300) verknüpft, die den Zuschnitt des Rohmaterials übernimmt. Als sichere Wahl für die Anbindung an unterschiedliche Flächenlager eignet sich die HPP 300 (SAWTEQ B-300) sowohl für die Losgröße-1-Fertigung als auch kleinere Serienproduktionen. Zumal die Säge mit diversen Optionen nachrüstbar ist und folglich mit den Anforderungen wachsen kann.

Bevor die mit der HPP 300 zugeschnittenen Teile bekantet werden, laufen sie in einen Materialpuffer, der die bedarfsgerechte Versorgung der Bekantungsmaschinen gewährleistet. Eine einseitige Kantenanleimmaschine KAL 370 Ambition (EDGETEQ S-500) mit einer Teilerückführung LOOPTEQ O-300 sowie eine KAL 310 übernehmen dann die komplette Schmalflächenbeschichtung. Dabei lässt sich mit den Maschinen nicht nur eine große Bandbreite von Materialien von Hochglanz über Melamin bis PVC bearbeiten, auch beim Kleberauftragssystem kann Versalink einfach zwischen verschiedenen Farben oder Kleberarten wechseln.

Der Bekantung folgt die CNC-Bearbeitung auf einer BMG 311 (CENTATEQ P-310) und zwei BHX 500 (DRILLTEQ H-600). Die erforderlichen Fräs-, Bohr- und Nutarbeiten werden hier schnell und präzise ausgeführt. Die beiden BHX 500 (DRILLTEQ H-600) bieten vor allem die Möglichkeit, zwei Werkstücke gleichzeitig zu bearbeiten, um so für einen hohen Durchsatz zu sorgen. Schlussendlich werden die komplett bearbeiteten Bauteile mit einer Kartonschneidemaschine PAQTEQ C-250 verpackt. Dafür produziert die Maschine genau die Verpackung, die für die jeweiligen Komponenten benötigt wird: mit hohen Volumennutzungsgraden sowie optimierten Formen und Stückkosten.

Neben der Umsetzung der flexiblen Losgröße-1-Linie in ihren verschiedenen Hard- und Softwarekomponenten hat HOMAG weitere Aufgabenbereiche bei Versalink übernommen und optimiert. Die Produktionsplanung und das Einlasten der Aufträge in die jeweiligen Produktionslinien gehören ebenso dazu wie die Optimierung der Produktionsvorbereitung und die damit verbundenen Aufgaben an IT-Systeme wie CAD/CAM, ERP und MES.

Auf Herausforderungen mit Transformation geantwortet

Der zunehmende Wunsch der Kunden nach individuellen Büromöbeln wie auch kurzfristige Liefertermine und daraus resultierende Schnellaufträge hatten mit der Serienfertigung von Versalink in der Vergangenheit wiederholt zu Lieferverzögerungen geführt. Mit seinem Produktportfolio, das auch klassische Serienmöbel und Möbel im Projektgeschäft umfasst, sah sich das Unternehmen seit seinem Börsengang auch einem massiv verstärkten Kosten- und Wettbewerbsdruck ausgesetzt. Exemplarisch zeigen das immer wieder Bewerbungen auf Projekte im chinesischen Markt. Heute antwortet Versalink auf dieses Bündel an Herausforderungen mit dem nächsten Transformationsschritt in der Fertigung: der Losgröße-1-Produktion auf einer Fertigungslinie von HOMAG.

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Versalink ist ein malaysischer Produzent von Büromöbeln im gehobenen Preissegment, der 1991 in Kang nahe Kuala Lumpur gegründet wurde. Produzierte das Unternehmen anfangs als kleine Schreinerei noch ausschließlich für den lokalen Markt, fing es 1993 an, im großen Maßstab auch zu exportieren.

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