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HYMER: Machine Monitoring für einen Kulturwandel; Quelle: Hymer GmbH, Bad Waldsee

Machine Monitoring als Basis für einen Kulturwandel

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26.11.2018   |   Bad Waldsee   |   Deutschland

  • Jedes Modell ist anders aufgebaut und ausgestattet, darüber hinaus gibt es noch kunden-individuelle Änderungen: Die Möbelproduktion ist ein wesentlicher Bestandteil beim hochwertigen Innenausbau der HYMER Campingfahrzeuge. Quelle: HYMER GmbH & Co. KG
  • Seit 2003 fertigt HYMER auf CNC-Maschinen der HOMAG Gruppe. Mittlerweile stehen zehn Anlagen im Werk in Bad Waldsee. Ergänzend dazu setzt der Caravaning-Spezialist auf die HOMAG-Software MMR. Quelle: Hymer GmbH & Co. KG

Diese Wohnmobile, Wohnanhänger und Camping-Vans besitzen hoch-individuelle Möbeleinbauten, die ebenfalls in der baden-württembergischen Produktionsstätte gefertigt werden. Dabei setzt HYMER seit 2003 auf CNC-Bearbeitungszentren der HOMAG Gruppe sowie die passende Software "MMR".

Die Erwin HYMER Gruppe lebt die Vision, Menschen weltweit einzigartige Freizeit- und Mobilitätserlebnisse zu ermöglichen. Daher vereinigt die Gruppe zahlreiche Caravan und Reisemobilhersteller, Zubehörspezialisten und viele mehr unter einem Dach. Insgesamt sind es 24 starke Marken - die HYMER GmbH & Co. KG mit Stammsitz in Bad Waldsee ist eine davon. Auch sie spricht ein international breites Kundenklientel an. Durch die Konfiguration eines Wohnmobils, Camping-Vans oder Wohnwagens nach den Vorstellungen der Kunden lassen sich individuelle Campingträume "vom kleinen bis großen Geldbeutel" erfüllen. Um die Produkte zu optimieren, setzt die Hymer GmbH & Co. KG auf die Erfassung, Auswertung und Analyse von Fertigungskennzahlen. Dabei hilft "MMR" von HOMAG - die Software für Datenerfassung und -auswertung. 

Das HYMER-Werk in Bad Waldsee ist keine typische Automobilfertigung. Einen großen Teil der Fläche nimmt die eigene Möbelproduktion ein, denn der Innenausbau der Campingfahrzeuge wird bei HYMER eigengefertigt. Dabei werden Küchen, Badezimmermöbel, Schränke und Sitzgelegenheiten nach individueller Konfiguration des Kunden produziert. In der Holzteilefertigung werden Bauteile an 10 Nesting-CNC-Maschinen formatiert und gebohrt. Anschließend werden die Holzteile auf Bearbeitungszentren oder Kantenleimmaschinen final bearbeitet.

Im Jahr 2003 setzte HYMER erstmals auf Maschinentechnik von HOMAG. Damals investierte das Unternehmen in ein CNC-Bearbeitungszentrum – dieses ist im 3-Schicht-Betrieb von HYMER auch heute noch im Einsatz. Der HOMAG Maschinenpark wurde über die Jahre hinweg kontinuierlich erweitert – immer auf die speziellen Anforderungen von HYMER ausgerichtet. Inzwischen ist ein Großteil der Produktion in Bad Waldsee mit Maschinen aus dem Hause HOMAG ausgestattet. 

Eine entscheidende Rolle spielt hier die Software: Für die Datenerfassung und –auswertung setzt HYMER auf die Software MMR von HOMAG. Das Basis-Modul der Software ist standardmäßig auf allen Maschinen ab dem Baujahr 2010 installiert. Produktionsdaten und Zustände jeder Maschine, wie Anzahl der produzierten Werkstücke, Einsatzzeiten, Wartungshinweise, etc., werden mit MMR Basic automatisch erfasst und in der Maschinendatenbank protokolliert.

Mit der Anschaffung einer neuen Nesting-Maschine HOMAG CENTATEQ P-500 (früher BMG 511) im Jahr 2017 hat sich HYMER jedoch bewusst für die zusätzliche Anschaffung von MMR Professional entschieden. Über die Funktionen aus MMR Basic hinaus, kann der Bediener Zusatzinformationen direkt an der Maschine ergänzen. Dadurch erhöht sich die Datenqualität unter anderem durch die Begründung von Maschinenzuständen, die Auswertung von Kennzahlen und Maschinenzuständen und die Analyse von Fehlermeldungen.

Aktuell werden die Produktionsdaten bei HYMER nur sporadisch ausgewertet. „Auch, wenn wir die Daten heute noch nicht umfangreich nutzen, wollten wir uns bei der Anschaffung unserer neuen HOMAG Nesting-Maschine die Chance nicht entgehen lassen, schnellstmöglich auf die Daten und Auswertungen der Maschine zugreifen zu können“, erklärt Pascal Dittus, warum sich HYMER für den Kauf von MMR Professional entschieden hat.

Die aktuelle Situation in der Produktion erklärt Dittus so: „Das ist wie beim Autofahren, wenn man keinen Tacho hat: Man wird fünfmal geblitzt. Weil man gar nicht weiß wie schnell man unterwegs ist. Und genau dieses Cockpit fehlt uns jetzt noch.“ Mit dem intensivierten Gebrauch von MMR soll das anders werden. Die Fertigung soll sich anhand konkreter und aktuellster Kennzahlen zukünftig selbst steuern.

Mit dem Zusatzmodul MMR Office werden Produktionskennzahlen wie Haupt- und Nebennutzung der Maschine, Störungen und Instandhaltungen ausgewertet und entscheidungsgerecht visualisiert. So stehen sowohl dem Management als auch den Mitarbeitern der Produktion ein Überblick über den aktuellen Stand der Produktion – und dadurch ein Cockpit – zur Verfügung. „Abgeleitet aus den Auswertungen können wir gemeinschaftlich Maßnahmen definieren. Entscheidungen werden dann nicht mehr von oben getroffen, sondern jeder Mitarbeiter wirkt an der Entwicklung mit.“

Das setzte jedoch einen Wandel der Unternehmenskultur voraus. „Mein Chef hat einmal gesagt: Es ist besser, wenn 500 Menschen einen Schritt gehen, wie wenn einer 500 Schritte geht“, berichtet Dittus. Und genau das möchte HYMER erreichen: Jeder Mitarbeiter soll die für ihn relevanten Zahlen zur Verfügung gestellt bekommen, um daraus selbst entsprechende Maßnahmen ableiten zu können. Die Holzteilefertigung ist Pilotbereich für den Wandel mit einem Ziel: Mitarbeiter zu informieren und durch Transparenz zu noch besserer Arbeit zu motivieren. „Durch Rückmeldungen wollen wir den Mitarbeitern den Spiegel über die geleistete Arbeit vorhalten. Entweder kann man sagen ‚Top. Mach weiter so‘, oder wir können gemeinsam nach Ursachen für Abweichungen suchen.“

Um den Wandel im gesamten Unternehmen einzuführen, wird es wohl noch einige Zeit in Anspruch nehmen – mit MMR ist jedoch die optimale Datenbasis für diese Vorhaben in der Holzproduktion gelegt.

„Der größte Erfolg, den wir uns durch den Einsatz von MMR erhofft haben: Den wertschöpfenden Anteil des Maschinenparks wesentlich zu erhöhen.“

Pascal Dittus, Teamleiter Arbeitsvorbereitung

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